Pressestimmen:
Schwarzwälder Bote
Mehr, als nur eine lebendige Englischstunde
Reiner Anding spielt vor 130 Schülern "Snow White and the seven Dwarves"
Von Sabrina Kohnke
Blumberg. Fröhliches Geplauder und Kinderlachen erfüllten am Mittwoch die Realschulaula - allerdings nur, bis Reiner Anding die Bühne betrat und die 130 Schüler auf englisch begrüßte. "So still waren die Kinder noch nie!", lobte Judith Schlenker, Lehrerin und Englischvorstand, das Stück nach der Vorstellung.
Reiner Anding entführte die zwischen elf und 13 Jahre alten Jungen und Mädchen mit seinem komplett in englisch gehaltenen Figurentheater 45 Minuten lang in Schneewittchens Geschichte. Und obwohl jeder das Märchen auswendig kannte, hingen sie förmlich an den Lippen des 55-jährigen Berliners. Ramona Stoll fürchtete vor Beginn des Stücks ein wenig, nicht alles zu verstehen. "Die Sechstklässler sind wahrscheinlich ein wenig im Vorteil", sagte sie, doch ihre Befürchtungen waren unbe-gründet. Robin Volz fand das Stück "sehr witzig".
Dass nicht nur er das Figurentheater witzig fand, zeigten die Lachsalven, die in der voll besetzten Aula aufkamen. Alleine die Figuren waren ein Schmunzeln wert: Nur Schneewittchen und der Prinz waren marionettenähnlich, die böse Königin wurde durch eine hohe Teekanne dargestellt, der Jäger war ein Buttermesser und die sieben Zwerge waren sieben Stoffhütchen, die an einem Stab hingen und so in einer Schlange von der Arbeit nach Hause gehen konnten. Aber auch den eingebau-ten Wortwitz verstanden die Kinder auf Anhieb. "Das war wie Surfen", sagte Anding nach der Vorstellung, weil er auf der Welle der Freude, die die Schüler an dem Stück hatten, habe gleiten können.
Als sich Anding schließlich den unzähligen Fragen der Kinder stellte, zeigte sich schnell, dass sein Stück ihre Kreativität geweckt hatte. "Kann ich sowas auch mit einem Kochlöffel machen?", fragte ein Schüler.
"Genau das ist es, was ich erreichen möchte - dass die Kinder ihre Fantasie benutzen und weitermachen, was ich angefangen habe", sagte Anding. Denn er wolle mehr, als nur ein wenig Freude machen, mehr, als nur eine lebendige Englischstunde halten, so der 55-Jährige, der derzeit mit zwei Stücken durch Schulen in Baden-Württemberg und Bayern tourt.